Im Speisesaal des Jugendwohnheims wurde bis nach Mitternacht für das Bürgerhaus gefeiert 

 

Zum fünften Mal fand im festlich gedeckten Speisesaal des Jugendwohnheims Landshut das alljährliche Stifterdinner statt, das Wohnheimleiter Ulf-Arne von Trotha zusammen mit seinem Chefkoch Alois Vogl und seiner Mannschaft in Küche und Service ausrichtete. Das Ereignis stand wie jedes Mal unter einem zweifach guten Zweck: Neben einer dicken Spende für das Bürgerhaus Landshut brachte es wieder eine Ausnahmeerfahrung für die mitwirkenden Jugendlichen, die sich seit Wochen auf das Dinner vorbereitet hatten. Auch wenn die jungen Auszubildenden auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben, konnten sie hier zeigen, was in ihnen steckt:  Das Zubereiten ebenso wie das standesgemäße Servieren der fünf Gänge und der vom Weinhaus Deutter gespendeten Weine gelangen hervorragend. Entsprechend positiv verlief der Abend bei den Bediensteten und den Gästen im ausverkauften Saal. 

Neben dem Gaumen wurden auch die Ohren verwöhnt: Erich Meyer umrahmte mit seinen „Blue Notes“, drei Jazz-Sängerinnen mit auserlesenen Stimmen, den Abend mit Liedern aus den zwanziger Jahren. Zu Beginn hatten Lina Buck und Antonia Wackerbauer den Abend am Klavier mit Musik von Mozart, Dvorak, Mendelssohn und Clara Schumann eingeleitet.

Stiftungsvorsitzende Anke Humpeneder-Graf bedankte sich in ihrer Begrüßung beim gesamten Team um von Trotha und Vogl und kündigte mit den demnächst zu beziehenden Räumen im Bürgerhaus eine mögliche Verlagerung des Stifterdinners dorthin an. Sie rief die Anwesenden auf, beim Endspurt bis zur Einweihung noch zusammenzuhalten, weil für das Bürgerhaus-Projekt mit seinem Gesamtvolumen von 1,3 Millionen Euro (incl. des Unterhalts für die ersten fünf Jahre) noch Geld fehle. Oberbürgermeister Hans Rampf, der als Schirmherr der Veranstaltung die kurzweiligen Stunden bis Mitternacht ebenfalls genoss, überreichte zum Dank Buchskranzl an alle Mitwirkenden. 

Zu den Bildern: 

Stifterdinner 1: Oberbürgermeister Hans Rampf überreichte als Dank für den gelungenen Abend Buchskranzl an alle Mitwirkenden, hier an Alois Vogl, der von der Küche aus das ganze Dinner kulinarisch und logistisch leitete. 

Stifterdinner 2: Hervorragend gelaunt ließen sich die Gäste im ausverkauften Speisesaal des Jugendwohnheims von den jungen Auszubildenden in Küche und Service verwöhnen. 

Konflikte lösen ohne Gewalt

 

Unter dem Projekttitel „Hau ab…!“ hat die Mittelschule Landshut – St. Wolfgang für die beiden sechsten Klassen einen Kurs zu den Themen Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung durchgeführt. Das Projekt wurde von der Bürgerstiftung Landshut und der kommunalen Jugendarbeit Landshut großzügig bezuschusst. Dadurch konnte der von den Schülern aufzubringende Kostenanteil sehr klein gehalten werden, sodass alle Schüler dieses Kursangebot wahrnehmen konnten.

Unter der professionellen Anleitung von Kursleiter Fritz Schweibold und seinem Team haben die 42 Schüler Strategien erlernt, Gefahren rechtzeitig zu erkennen und durch gezielte Reaktionen eine Eskalation zu vermeiden. Vor allem ging es darum, dass die Schüler lernen, wie sie Konflikte und Streitigkeiten im Alltag lösen können, ohne Gewalt anzuwenden. Trotzdem wurde auch eine Notfalltechnik  zur Selbstverteidigung eingeübt, wenn  kein anderer Ausweg aus einer bedrohlichen Situation möglich erscheint.

Die Jugendlichen schlüpften dabei in die Rollen von Opfern, Tätern und Helfern. Dabei lernten sie, wie man als Opfer auf sich aufmerksam machen kann und wie man als Helfer richtig reagiert und Hilfe organisiert. Eine Kurseinheit befasste sich speziell mit dem Thema „Check den Chat: Im Internet ist Lügen leicht!“  Dabei wurden die Schüler für einen kritischen Umgang mit Daten im Internet sensibilisiert.

Uli Dreier, die die Kurse als verantwortliche Lehrerin organisiert hatte, äußerte sich nach dem Ende der fünf Kurstage beeindruckt davon, was ihre Schüler daraus mitnehmen konnten: „Die Schüler haben sichtlich an Selbstvertrauen gewonnen.“ Auch Anke Humpeneder-Graf, Vorsitzende der Bürgerstiftung, zeigte sich angetan vom Erfolg des Projektes: „Diesen Workshop haben wir im Rahmen unserer Reihe ‚Experten an Schulen‘  sehr gerne unterstützt. Vielleicht können wir ihn ja auch einmal in unserem Bürgerhaus anbieten. Er passt sehr gut zu unserer Zielsetzung der Gewaltprävention.“

 

Die Lehrlinge des Jugendwohnheims bewährten sich beim 4. Stifterdinner

 

Zum vierten Mal führte die Bürgerstiftung Landshut ihr Stifterdinner durch. Beim Benefizessen, das alljährlich vom Jugendwohnheim Landshut unter der Leitung von Ulf-Arne von Trotha organisiert wird, konnte man sich am Freitagabend mit fünf Gängen, feiner Musik und einer besonderen Überraschung verwöhnen lassen.

Die fleißigen Hände waren ungezählt, aber inzwischen entwickelt sich fast schon so etwas wie ein Routine bei den Auszubildenden des Jugendwohnheims Landshut: In Küche und Mensa, dort wo sonst Hunderte von Jugendlichen verpflegt werden und es durchaus leger zugeht, war zum vierten Mal großer Bahnhof angesagt. Zum alljährlichen Stifterdinner der Bürgerstiftung Landshut war der Saal mit Achtertischen feierlich gedeckt und Menü- und Weinkarten aufgestellt worden, Servietten waren gewickelt und für alle fünf Gänge Besteck und Gläser aufgelegt worden. Und ein riesiges Transparent mit dem Zitat des Abends war in Handarbeit hergestellt worden: „Der Weise aber entscheidet sich bei der Wahl der Speisen nicht für die größere Masse, sondern für den Wohlgeschmack (Epikur, ca. 340 v. Chr.).“ Und es hatten sich, wie jedes Jahr, zahlreiche Gäste angemeldet, um gegen einen großzügigen Obolus für die Bürgerstiftung sich einen Abend lang vom Sektempfang bis zum Abschiedsgeschenk für alle Damen, verwöhnen zu lassen: Sponsoren des Bürgerhauses, Stifter der Bürgerstiftung, Stadträte. Hoher Besuch also für die Auszubildenden, die sich unter der Gesamtleitung von Freddy Appolt in der Küche und im Service die allergrößte Mühe gaben, dass sich die Gäste eher wie in einem guten Hotel fühlen konnten als wie in einer Lehrlingsmensa. Es gelang ihnen wieder hervorragend - nicht zuletzt durch die Unterstützung der Musik. Die „Blue Notes“ um Max Erich Mayer am Klavier und seine Sängerin Sanni Martin lieferten mit sanften Jazzklängen die Hotelbar-Stimmung dazu. Als Überraschungsgast kam der einzige niederbayerische Bauchredner Jakob Obermaier mit seiner Puppe „Luggi“, die ihm so recht auf Bayrisch allerhand dumme und gscherte Fragen stellte. In einer abschließenden Ehrung wurde den knapp zwei Dutzend hochmotivierten Mitwirkenden des Abends von den Bürgerstiftungsvorständen Anke Humpeneder-Graf, Ulf-Arne von Trotha und Prof. Dr. Thomas Küffner mit Buchskranzln gedankt.

 

 

Zu den Bildern (Fotos: Bürgerstiftung):

Stifterdinner Küche: Unter Leitung von Küchenchef Alois Vogl legen die Lehrlinge das Hauptgericht auf: Tranchen von der Ochsenlende auf Schalottensenfsauce mit ganzen gebratenen Champignonköpfen, herbstlichem Gemüse und Kartoffelwürfeln.

Stifterdinner Barjazz: Die „Blue Notes“: Unter Leitung von Max Erich Mayer am Klavier boten die drei stimmgewaltigen Sängerinnen um Sanni Martin (3. von links) sanften und anheimelnden Barjazz.

Stifterdinner Bauchredner: Überraschungsgäste des Abends waren der einzige niederbayerische Bauchredner Jakob Obermaier und sein bisserl gscherter kleiner Kumpel Luggi.

Die Spendendosen der Bürgerstiftung werden derzeit eingesammelt und einem Kunstprojekt zugeführt

 

In diesen Tagen sind die Ehrenamtlichen der Bürgerstiftung Landshut unterwegs in den Landshuter Geschäften der ILI, um die Spendendosen der Aktion „Sei Landshut. Baue Dein Bürgerhaus“ wieder einzusammeln. Seit Mitte April hatten mehr als dreißig Geschäfte der Initiative Landshuter Innenstadt (ILI) eine solche Dose an ihrer Kasse stehen. „Jeder sollte so die Möglichkeit bekommen, mit einem kleinen Beitrag am Landshuter Bürgerhaus mitzuwirken“, so fasste Stiftungsvorsitzende Anke Humpeneder-Graf die Aktion zusammen. 

Die Resonanz war nicht überall gleich, aber durchweg gut. „Manche Dosen sind randvoll geworden, andere sind nur zur Hälfte gefüllt“, stellt Dr. Matthias Flothow, Mitglied des Stiftungsrates der Bürgerstiftung fest, der die Dosen derzeit mit einsammelt. Und Patrick Roth, der sich in seinem Modehaus am Dreifaltigkeitsplatz am Spendensammeln beteiligte, ergänzt: „Das ist auch abhängig von Kundschaft und Einkauf. Wo viel mit Karte gezahlt wird, haben die Kunden kein Wechselgeld in der Hand.“

Wenn alle Dosen eingesammelt sind, sollen sie unter den Augen der Kamera von Fotograf Peter Litvai geschlachtet werden. „Das ist dann Kassensturz und Kunstprojekt in einem“, so Litvai, der bereits eine Fotoserie der einzelnen Dosen nach ihrer Fertigstellung gemacht hat. Die Dosen wurden in einer gemeinsamen Aktion von den Schülern der Fachschule für Keramik als Unikate gedreht und dann von Schülerinnen des Gymnasiums Seligenthal individuell bemalt. Weil sie keine Öffnung besitzen, kann ihr Inhalt nur durch die Zerstörung der Dosen gehoben werden. Durch die Fotoserie wird der Prozess des Werdens und Vergehens der Unikate dokumentiert. 

 

Zum Foto Spendendosen Kunstprojekt: 

Anke Humpeneder-Graf und Dr. Matthias Flothow von der Bürgerstiftung sind derzeit unterwegs, um die Spendendosen in den Landshuter Geschäften wieder einzusammeln, hier bei Patrick Roth am Dreifaltigkeitsplatz. 

 

Beim Stifterforum 2011 berichtete die Bürgerstiftung von Erfolgen und Rückschlägen im vergangenen Jahr

 

Überregional ist die Bürgerstiftung Landshut beispielgebend: In der vierzehntägig erscheinenden Engagement-Zeitschrift „Enter“ (www.entermagazin.de), die sich in der aktuellen Ausgabe dem Thema Bürgerstiftungen widmet, stellt die Vorsitzende Anke Humpeneder-Graf die Bürgerstiftung Landshut vor und gibt Ratschläge für andere Bürgerstiftungen. Zudem sichern Qualitätssicherungsmaßnahmen wie das Gütesiegel, die vollständige Transparenz der Einnahmen und Ausgaben sowie besonders niedrige Verwaltungsausgaben der ersten Bürgerstiftung Niederbayerns ihr überregionales Renommee. „Die Hauptarbeit liegt aber im Tagesgeschäft, in unseren Projekten“, so versicherte Humpeneder-Graf beim Stifterforum 2011, zu dem wie jedes Jahr Stifter, Sponsoren und Interessierte in die Mensa des Jugendwohnheims Landshut eingeladen waren.

In einem reich mit Bildern aus den einzelnen Projekten illustrierten Vortrag legte sie Rechenschaft ab über die Arbeit des vergangenen Jahres, über Erfolge und Rückschläge. Einen großen Raum nahm das Bürgerhaus ein, aber auch die weiteren Projekte wie der Schulbedarfsladen und die Hauptschulworkshops. Auch über Akquisemaßnahmen berichtete die Vorsitzende: durch Aktienverkauf, Stifterdinner, Konzerte, Spendendosen und Flohmarkt versuche man, weiteres Geld in die Kassen zu spülen. Ganz besonders freute sie sich über die Resonanz der Sponsoren für das Bürgerhaus, das von zahlreichen heimischen Firmen, von der Dominik-Brunner-Stiftung und dem Rotary-Club Landshut-Trausnitz großzügig unterstützt werde. Sie zeigte die neuesten Architekturpläne für das Bürgerhaus und freute sich auf die Zusammenarbeit mit dem FC Eintracht. Einen ersten gemeinsamen Ausflug, zusammen mit Jugendlichen, habe man schon gemacht: Zum FC Bayern-Spiel gegen Leverkusen in die Allianz-Arena. Nun gehe es noch darum, die letzten Finanzierungslücken zu schließen, die sich durch die zeitliche Verzögerung ergeben haben: bekanntlich hatte die Unzufriedenheit einiger Anwohner eine neue Standortsuche erfordert.

Hochschulprofessor Dr. Christoph Fedke nahm die Erfahrungen der Bürgerstiftung als Steilvorlage für seinen Vortrag zum Thema „Soziales Kapital“. Dabei gehe es um das gesellschaftliche Zurechtkommen und das Schaffen sozialer Netzwerke. Jugendliche, die in benachteiligten Wohngegenden aufwachsen, hätte deutlich weniger soziales Kapital zur Verfügung, täten sich schwer, in anderen Gesellschaftskreisen zu bestehen. Hier sei das Bürgerhaus ein guter Ansatz, den Menschen Kompetenzen zu vermitteln, sie weiterzuqualifizieren und damit das gesamte Viertel aufzuwerten. Am Ende ließ er einige Fragen offen zur zunehmenden Privatisierung des sozialen Bereiches: Mit gemeinnützigen Vereinen und Stiftungen seien es letztlich Privatleute und nicht Mandatsträger, die bestimmen, wem und wo geholfen werde. Das Problem sei, dass der Staat sich aus Kostengründen immer mehr aus der Verantwortung ziehe – ein Aspekt der privaten Charity, über den man sich in Zukunft zumindest Gedanken machen müsse.

Mit angeregten Gesprächen beim Weißwurstfrühstück klang die Veranstaltung aus.

Zum Bild:

Stifterforum 2011: Die Protagonisten des Stifterforums 2011: Der Politik-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Fedke, Stiftungsvorsitzende Anke Humpeneder-Graf, Stiftungsratsvorsitzende Susanne Fischer und 2. Vorstand Ulf-Arne von Trotha. 

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