Zum Bild (Foto Christine Vinçon): Die Aktiven des 2. Landshuter Stiftungstages (v.l.n.r.): Klaus Drauschke, Anke Humpeneder-Graf, 2. Bgm. Dr. Thomas Keyßner, Albert Eckl, Helmut und Hermine Ruhland, Rupert Aigner, Elfriede Carsten, Dr. Gisela Baur, RP Heinz Grunwald, Florian Oßner MdB, Christian Steer, Prof. Dr. Thomas Küffner.
Kompaktkurs in Stiftungskunde
Als einen „Kompaktkurs in Stiftungskunde“ bezeichnete Anke Humpeneder-Graf in ihrer Begrüßung den Landshuter Stiftungstag, den die Bürgerstiftung Landshut zusammen mit der Stadt und der Sparkasse Landshut am Samstag veranstaltete. Die Einladung in die schönen Räume im obersten Geschoß der Sparkasse am Bischof-Sailer-Platz hatten zahlreiche Stiftungsinteressierte wahrgenommen und sich vom Vierstundenprogramm aus Vorträgen und Podiumsgespräch nicht abschrecken lassen. Tatsächlich wurde inhaltlich ein großer Bogen geschlagen, bei dem es um das konkrete „Wie“ einer Stiftungsgründung ebenso ging wie über die inhaltlichen Gestaltungsmöglichkeiten des Stiftens und die erbrechtlichen Aspekte, die dabei zu beachten sind. Thematisiert wurden Stiftungen aus dem Mittelalter ebenso wie die ganz großen Stiftungen der US-Milliardäre.
Regierungspräsident Heinz Grundwald betonte in seinem Grußwort, was aktuell durch Stiftungen in Niederbayern geleistet wird. Viel Stiftungserfahrung wurde dann weitergegeben: Vom Stadtkämmerer Rupert Aigner, bei dem die Stiftungen der Stadt Landshut zusammenlaufen, ebenso wie bei Elfriede Carsten, der Stiftungsreferentin der Regierung von Niederbayern, bei der alle Stiftungen als oberster Aufsichtsbehörde zusammenlaufen. Von Anke Humpeneder-Graf wurden Beteiligungsmöglichkeiten aufgezeigt, die eine Bürgerstiftung bietet, Notar Christian Steer und Prof. Dr. Thomas Küffner hatten juristische Aspekte des Stiftens im Gepäck.
Im Zentrum standen jedoch die Stiftungen selbst: Im Gespräch mit Moderator Klaus Drauschke berichteten Helmut und Hermine Ruhland von der Ruhland Kinderheimstiftung, mit der sie ganz individuell den Kindern im Landshuter St. Vinzenz-Heim kleine Extrawünsche erfüllen. Albert Eckl, Vorstand der Hans Lindner Stiftung, die zu den größten Stiftungen in Niederbayern gehört, zeigte die vielfältigen Aktivitäten vor allem in der Beratung und Förderung von Existenzgründern auf, mit der die Stiftung die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region stärkt.
Den Blick in die Welt trug die Münchener Finanzjournalistin und Filmemacherin Dr. Gisela Baur bei, die sich besonders mit Stiftungen auseinandersetzt, weil „Stifter“, wie sie betonte, „die interessanteren Menschen“ seien. In ihrem Film „The Giving Pledge“ ließ sie sowohl die Rothschild-Dynastie, als auch Bill Gates und Warren Buffet zu Wort kommen und stellte die europäische und die amerikanische Stiftungsmentalität pointiert gegeneinander. Einigkeit herrschte beim Fazit, das Warren Buffet, mit dem Baur seit vielen Jahren eng befreundet ist, so formulierte: „Alle, die mit Wohlstand bedacht sind, sollten etwas davon zurückgeben“.
Hauptorganisatorin Anke Humpeneder-Graf freute sich am Ende des Stiftungstags über die vielen positiven Rückmeldungen und über das große Interesse der Besucher: „Die Anmeldezahlen waren schon sehr gut, doppelt so hoch wie beim ersten Stiftungstag. Aber dann kamen noch mehr Leute, sodass wir am Ende Stühle hereintragen mussten.“
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